Information zur Hotelsituation
Man kündigt einen langjährigen Pachtvertrag nicht ohne Grund
Vielfach wurde die bislang „erfolgreiche und reibungslose“ Zusammenarbeit mit den bisherigen Pächtern gelobt und die Kündigung einer soliden Geschäftsbeziehung als riskant und unüberlegt diskutiert. Ohne Risiko sind solche tiefgreifenden Veränderungen nie, das wissen wir ebenso gut wie Sie. Aber wir versichern Ihnen, dass wir alles andere als unüberlegt gehandelt haben. Um die verfahrene Pachtsituation im Detail zu erläutern, müsste man die enormen Investitionssummen darlegen, um die das Hotel die Stadtkasse all die Jahre schmerzlich geschmälert hat, man müsste den immer gravierender werdenden Unfrieden und die Zwietracht ausbreiten, die die Zusammenarbeit für weitere zehn Jahre schlicht und ergreifend undenkbar machte. Wir werden das nicht tun, denn wir wissen, dass sich die Wahrheit über dieses angeblich „gut funktionierende Pachtverhältnis“ früher oder später ohnehin verbreiten wird. Wir sind uns aber sehr sicher, dass jeder Vermieter und jeder Verpächter eines Eigentums in dieser Situation dasselbe getan hätte.
Während der vergangenen zwei Jahre wurde das Verhalten der Verwaltung in Sachen Augustinerkloster in der Öffentlichkeit durchaus kritisch kommentiert. Auch wenn wir das sehr gut nachempfinden können, ist doch die Intransparenz, die man uns angekreidet hat, unserer Verpflichtung zuzuschreiben, während eines laufenden Rechtsstreits nicht öffentlich die Einzelheiten des Verfahrens auszubreiten.
Es geht mit großen Schritten voran
Alles was der Stadtrat und die Stadtspitze während dieser Zeit geplant und getan haben, war ausschließlich von dem dringenden Wunsch bestimmt, die Hillesheimer Hotelsituation nachhaltig zu verbessern, zum Wohle aller Mitbürgerinnen und Mitbürger, der Geschäftsleute und des Tourismus‘. Während der gesamten juristischen Auseinandersetzung war sich der Stadtrat einstimmig über die Vorgehensweise einig und der damit verbundenen schweren Verantwortung bewusst. Jetzt sind wir dem Ziel, das Hotel Augustinerkloster - weit über die aktive Zeit der beruflichen Tätigkeit der Pächter und ihrer Verträge hinaus! - zu sichern, endlich so nahe wie nie zuvor.
Was oft vergessen wird: Als die Stadt im Jahr 2005 bei der Zwangsversteigerung die Immobilie erwarb, wurde das von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier und von der Kommunalaufsicht als damaliger Zuschussgeberin genehmigt und an die Forderung geknüpft, die Immobilie über kurz oder lang wieder zu veräußern. Diese Bedingung können wir nun, 17 Jahre später, endlich erfüllen.
Zurzeit wird ein Kaufvertrag ausgearbeitet und mit großer Freude bereiten wir den Verkauf des Hauses an eine engagierte und versierte Vollblut-Hotelfachfrau vor, die seit einigen Jahren ihren Wohnsitz in der Verbandsgemeinde, direkt vor den Toren unserer Stadt hat. Wir hoffen Ihnen in Kürze, wenn die Vertragsverhandlungen abgeschlossen sind, die künftige Besitzerin, die von ihrer Ausbildung an bis heute führende Positionen in renommierten Vier-Sterne-Hotels innehatte, vorstellen zu können.
Mit dem Verkauf wird aber nicht nur die Forderung der Aufsichtsbehörden endlich in die Tat umgesetzt, sondern wir werden künftig auch immense Investitionen, die Jahr für Jahr in Erhalt und Renovierung der Immobilie geflossen sind, einsparen. Wir werden außerdem eine Kaufsumme erzielen, die die Stadt Hillesheim endlich finanziell in die Lage versetzt, viele seit langem anstehende Projekte, die das Leben und Arbeiten in unserer Stadt deutlich verbessern werden, zu realisieren. Die Umgestaltung unserer Stadt und die Verbesserung der Lebensqualität werden einen deutlichen Schub erfahren.
Wir brauchen unser Hotel in Hillesheim
Die Sanierung des Hotels mit der Beseitigung der Hochwasserschäden schreitet zügig voran. Bis zum Ende des Jahres sollen endlich auch der Wellnessbereich und der Fahrstuhl wiederhergestellt sein. Hier handelt es sich um anspruchsvolle Maßnahmen, die dank der reibungslosen Abwicklung des Versicherungsschadens das Haus in einen Zustand versetzen, in dem es sehr attraktiv für jeglichen potenziellen Käufer oder jede Käuferin sein wird. Veräußert wird ein rundum saniertes Gebäude, das technisch auf dem allerneuesten Stand ist. Den Kritikern, die sagen: „Wer kauft denn in der heutigen unsicheren Situation ein Hotel?“, können wir guten Gewissens entgegnen: „Immobilien dieser Größenordnung im immer interessanter werdenden inländischen Reisesegment sind rar und hochbegehrt.“
Die bisherigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hotels, die nicht im Service des benachbarten Krimihotels integriert werden, sind die Leidtragenden in der jetzigen Situation - das wird uns nicht nur immer vorgehalten, sondern das haben wir selbst auch vom ersten Moment an vor Augen gehabt. Daher haben wir schon sehr früh unterstützende Gespräche angeboten. Dieses Angebot besteht weiterhin! Es ist nicht nur so, dass das Hotel bei der künftigen Wiedereröffnung einen großen Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wird, die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist derzeit auch so, dass sämtliche Hotellerie- und Gastronomiebetriebe auf der Suche nach Personal sind. Sprechen Sie uns bitte an - wir werden uns nach Kräften bemühen, zu vermitteln.
Ein neuer Anfang wird gemacht
Wir freuen uns nun auf den Neubeginn. Auf einen neuen Anfang mit neuen Besitzern, die das Hillesheimer Hotel Augustinerkloster in Eigenverantwortung und mit frischer Kraft wieder zu einem Touristenmagneten machen werden. Wir freuen uns auf eine gute
Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Verwaltung, Hoteleigentümern und vor allen Dingen Ihnen - den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Hillesheim.
Gabriele Braun, Stadtbürgermeisterin
Gerald Schmitz, Erster Beigeordneter